Korrosionsschutz in der Denkmalpflege

Im Herbst 2011 konnten die Metallrestauratoren von Haber & Brandner ein Forschungsprojekt mit dem Thema „Korrosionsschutz in der Denkmalpflege“, das durch die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) gefördert wurde, erfolgreich abschließen. In der AiF begegnen sich Wirtschaft, Wissenschaft, und Forschungsinstitutionen mit dem Ziel, Deutschlands innovativen Mittelstand zu fördern. Innerhalb des Forschungsprojektes wurde in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung die Korrosionsschutzwirkung von Bleimennige und modernen restrostverträglichen Alternativen sowohl auf Neuproben als auch auf vorkorrodierten und historischen Probekörpern verglichen. Darüber hinaus wurden Wege gesucht, die modernen Korrosionsschutzmittel so zu modifizieren, dass sie auf die speziellen Erfordernisse in der Denkmalpflege individuell abgestimmt werden können.

Start eines neuen Forschungsprojektes:

Am 01.11.2011 wurden die Metallrestauratoren von Haber & Brandner mit der Teilnahme an dem neuen Forschungsprojekt mit dem Titel: „Entwicklung eines neuartigen Anlegemittels für die Blattvergoldung, modellhafte Anwendung und Umsetzung in die Praxis“ beauftragt. Das Projekt wird wie auch das vorhergehende Korrosionsschutzprojekt über die AiF Projekt GmbH und das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) innerhalb des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) gefördert. Ziel des für zwei Jahre angesetzten Projekts ist es, in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung, ein neuartiges Anlegemittel für die Blattvergoldung zu entwickeln.

 

 

Salzburg Hauptbahnhof: Restaurierung der Bauornamentik

Der Salzburger Hauptbahnhof wird zu einem Durchgangsbahnhof umgebaut. Die Metallrestauratoren von Haber & Brandner haben die Restaurierungsarbeiten an der historischen Bauzier aus Zinktreibarbeit, bestehend aus Flügelrädern, Wappenadler und Säulenverkleidungen in enger fachlicher Abstimmung mit dem österreichischen Bundesdenkmalamt und den ÖBB abgeschlossen. Die durch Kriegseinwirkungen und Korrosion stark geschädigten Zinkblechornamente und Dachfiguren wurden in den Werkstätten ausgerichtet, die Trägerkonstruktionen stabilisiert und soweit erforderlich in Originaltechnik und –material ergänzt. Die Oberflächenreinigung und Abnahme der alten Farbschichten erfolgte mittels Trockeneisstrahlen, um die historischen Bleche nicht zu belasten. Nach der Konservierung und Neufassung mit einem modernen Beschichtungssystem wurden die Zierteile wieder in den historischen Baubestand eingefügt.

Hauptbahnhof Salzburg
Hauptbahnhof Salzburg

Restaurierungsarbeiten am Mainzer Schloss

Das kurfürstliche Schloss in Mainz ist wohl nach dem Dom das bedeutendste Baudenkmal der Stadt. Der älteste Teil wurde 1627-31 unter Erzbischof Georg von Greiffenklau im Stil der Spätrenaissance errichtet und in den folgenden Jahrzehnten mehrfach erweitert und ausgebaut. Nach der Vertreibung des Kurfürsten 1797 diente das Schloss als Kaserne, Militärlazarett und Warenmagazin. Heute ist es Sitz des Römisch-Germanischen Zentralmuseums und des Congress Centrum Mainz. Derzeit wird das Schloss mit Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz restauriert. Die Metallrestauratoren der Firma Haber & Brandner erhielten den Auftrag, die Fenster- und Balkongitter zu restaurieren. Die filigranen Schmiedearbeiten mussten stabilisiert, teilweise ergänzt und mit einer Farbfassung nach historischem Vorbild konserviert werden.

Restaurierung Mainzer Schloss
Restaurierung Mainzer Schloss

Kriegerdenkmal von 1837 in Traunstein

Das gusseiserne Kriegerdenkmal in Traunstein musste wegen gravierender Schäden an der Innenkonstruktion abgebaut und in den Werkstätten Haber & Brandner in Regensburg grundlegend restauriert werden. Das Denkmal für die beim Russlandfeldzug Napoleons gefallenen Traunsteiner Soldaten zählt zu den frühesten bayrischen Kriegerdenkmälern aus Eisenguss. Es wurde in der königlichen Eisengießerei Maxhütte in Bergen gegossen, wie die Gießersignaturen an mehreren Teilen belegen. Die künstlerischen Vorbilder dieses Denkmals in Form eines Obelisken sind die von Karl Friedrich Schinkel nach dem Russlandfeldzug Napoleons 1812 entworfenen gusseisernen Denkmäler und der 1833 in Bronze gegossene Obelisk am Münchner Karolinenplatz. Bei der Restaurierung musste die Innenkonstruktion des Denkmals vollständig erneuert werden. Die Inschriften und die am Obelisken montierten Trophäen wurden blattvergoldet. Die Farbfassung wurde an Hand alter Photographien in Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege rekonstruiert. Am 8. November, kurz vor dem Volkstrauertag, konnte das Denkmal mit einem großen Autokran wieder auf seinen Steinsockel gesetzt werden.

Kriegerdenkmal Traunstein
Kriegerdenkmal Traunstein