Die Restaurierungsarbeiten am Renaissance – Radleuchter in der Westvorhalle des Merseburger Domes wurden von den Restauratoren von Haber & Brandner kürzlich abgeschlossen.
Der aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts stammende Radleuchter entfaltet durch die Freilegung des historischen Vergoldungs- und Malschichten wieder seine volle Pracht. Er ist als Schmiedearbeit mit einem reichen, in Kupferblech getriebenen Rankenwerk gefertigt. Das untere große Rad ist mit kleinen Wappenschildern mit Namen und Daten der Merseburger Bischöfe bestückt. Der Leuchter ist mit insgesamt 40 Kerzen bestückt.
Die Metallrestaurierung konzentrierte sich auf die Freilegung und Konservierung der historisch überlieferten Oberflächen, die auf eine Restaurierung im 19. Jahrhundert zurückgehen. Zunächst wurde die Oberfläche behutsam mechanisch gereinigt, um grobe Verschmutzungen, Staub und das Kerzenwachs vieler Generationen abzunehmen. Danach wurde mit einem Komplexbildner eine substanzschonende Reinigung vorgenommen, mit der es möglich war die in der Oberfläche eingelagerten Korrosionsprodukte herauszulösen. Durch dieses Verfahren erhielten die vergoldeten Rankenwerke und die gefassten Schmiedeteile ihre Strahlkraft und Anmutung zurück. Ein farbloser Konservierungslack schützt die historischen Oberflächen dauerhaft vor neuen Schmutzablagerungen.