Schloss Stolzenfels. Hissen der Fahne am Bergfried

Gute eineinhalb Jahre musste Schloss Stolzenfels in Koblenz ohne Fahne am Rheinufer gegenüber der Lahnmündung thronen.

Der 25 m lange Fahnenmast aus Eisenguss war für die Sanierung des Bergfriedes fast vollständig in das Turminnere hinabgelassen. Das gesamte Schloss wird nach und nach saniert, wir berichteten bereits im April 2011 darüber. Hier haben die Metallrestauratoren von Haber & Brandner die Oberfläche des Mastes bearbeitet und nach historischem Vorbild neu beschichtet.

Hissen der Fahne
Hissen der Fahne

Die spektakuläre Wiederaufrichtung und das Hissen der Fahne erfolgte im November 2014. Mit der originalen Hebetechnik wurde der Mast Stück für Stück in die Höhe gekurbelt, dabei erfolgte sukzessive die Montage aller in den Regensburger Werkstätten von Haber & Brandner GmbH restaurierten und rekonstruierten Zier- und Konstruktionselemente. Ca. 13 m ragt der Mast aus dem Dach des Bergfriedes hinaus, die restlichen 12 m verbleiben als Gegengewicht zur Stabilisierung im Inneren des Turms. Nachdem der Mast vollständig in dieser Endposition fixiert war, konnte feierlich und pünktlich zum Sonnenuntergang die – in diesem Fall preußische – Fahne gehisst werden.

Schloss Stolzenfels und die dazugehörige Gartenanlage sind seit Januar am Wochenende wieder für Besucher geöffnet.

http://www.schloss-stolzenfels.de/

Schloss Stolzenfels mit restauriertem und aufgerichtetem Mast
Schloss Stolzenfels mit restauriertem und aufgerichtetem Mast

Der Gänsemännchen-Brunnen in Nürnberg

Der Gänsemännchen-Brunnen ist eines der Wahrzeichen der Stadt Nürnberg. Der Brunnen steht heute im Hof des neuen Rathauses, ein schmiedeeisernes Gitter umgibt es. Die Brunnenplastik wurde wohl um 1550 nach einem Holzmodell von Hans Peisser von dem Erzgießer Pankraz Labenwolf in Messing gegossen.

Das Original wird heute im Germanischen Nationalmuseum aufbewahrt, die Bronzefigur auf dem Brunnenstock ist ein Nachguss des 19. Jahrhunderts der Gießerei Lenz.

Es existieren zahlreiche Kopien des Gänsemännleins, wie es auch genannt wird. Goethe besaß eine Kopie in Terrakotta. Weitere Nachgüsse finden sich in Bad Boll, Meiningen, Weimar und Luzern. König Ludwig II. ließ sich eine Kopie für Schloss Hohenschwangau gießen.

Nürnberg Gänsemännchen Detail Vorzustand
Nürnberg Gänsemännchen Detail Vorzustand

Bei Wartungsarbeiten am Brunnen wurde  festgestellt, dass die Befestigung der Figur nicht mehr standsicher war. Zusätzliche Undichtigkeiten im Sockel der Bronzestatue waren Anlass zur Restaurierung des Gänsemännchens. Es wurde abgenommen und in der Metallrestaurierungswerkstatt Haber & Brandner in Regensburg bearbeitet. Die alten Montierungen wurden überarbeitet, teils ergänzt. Die für die Undichtigkeit ursächlichen Risse in der bronzenen Fußplatte wurden geschlossen. Abschließend wurden das Gänsemännchen und der Brunnenstock gereinigt und mit Mikrokristallinwachs konserviert.

Nürnberg Gänsemännchenbrunnen
Nürnberg Gänsemännchenbrunnen

Die Realisierung des Beuroner Engelkelchs

Auf der Titelseite der Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft Das Münster 4/2014 (Verlag Schnell & Steiner, Regensburg) ist der sogenannte Beuroner Engelkelch abgebildet. Der Kelch ist die kunsthandwerkliche Realisierung des künstlerischen Entwurfs des Bildhauers und späteren Paters Desiderius Lenz aus dem Jahr 1871. Lenz gilt als Begründer der Beuroner Kunstschule. Frau Dr. Claudia Lang und Pater Augustinus Gröger OSB schildern in ihrem Artikel in o.g. Kunstzeitschrift (S. 270 ff.) detailliert die Entstehungsgeschichte dieses Kelchs vom ersten Entwurf mit den komplexen, von Lenz entwickelten Konstruktionsprinzipien bis hin zur Realisierung in der Werkstatt Haber & Brandner in Regensburg. In einem mehrere Jahre währenden künstlerischen und kunsthandwerklichen Prozess konnte der originale Entwurf schließlich mit der theologischen und organisatorischen Begleitung durch Pater Augustinus OSB, der kunsthistorischen Betreuung durch Frau Dr. Lang und der Werkkoordination durch Dr. Georg Haber verwirklicht werden.

Engelkelch
Engelkelch

Viele Hände waren am gemeinsamen Werk „Engelkelch“ beteiligt: In der Werkstatt Haber & Brandner arbeiteten der Silberschmiedemeister Klaus Schindlbeck mit Silberschmied Alfons Mirbeth am Kelch, die subtile Vergoldung nahm der Galvaniseur Norbert Frisch vor. Das künstlerische Modell für den Feinguss des Engels in massivem Silber schuf der Berliner Bildhauer Andreas Hoferick. Die Punzierung der Details und Inschriften übernahm Goldschmiedemeister Alois Plätzer. Diese Bündelung hervorragender Künstler und Kunsthandwerker ermöglichte die einzigartige Erschaffung des Engelkelchs im Sinne der künstlerischen Gestaltungskraft von Desiderius Lenz OSB.

Forschungsprojekt zum Thema Anlegemittel

Forschungsprojekt zum Thema Anlegemittel für die Blattvergoldung abgeschlossen

Im Oktober 2014 konnte nach dreijähriger Projektlaufzeit in Kooperation mit der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) ein Forschungsprojekt zum Thema: „Entwicklung eines neuartigen Anlegemittels für die Blattvergoldung“ zum Abschluss gebracht werden.

Gefördert wurde dieses ZIM-Kooperationsprojekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb des Zentralen Innovationsprogrammes für den Mittelstand.

Neben ausführlichen Testreihen zu den kommerziell am Markt erhältlichen Ölmixtionen und kunstharzbasierenden Anlegemitteln konnten auch verschiedene Neuentwicklungen getestet werden.

Probekörper
Probekörper

Die Untersuchungen bestätigten die bereits aus der Praxis berichteten Unzulänglichkeiten der aktuell kommerziell erhältlichen Mixtionen hinsichtlich unregelmäßigem Trocknungsverhalten und Haftungsproblemen bei zu langer Offenzeit. Durch Änderungen der Gefahrstoffverordnung werden die Rezepturen den Vorgaben angepasst oder Produkte ganz vom Markt genommen, wie im Projektverlauf geschehen. Das macht die Entwicklung einer schadstoffarmen Mixtion unabdingbar. Dennoch zeigten die Neuentwicklungen auch die Schwierigkeiten auf, die vielfältigen Anforderungen an eine Mixtion zu erfüllen. Es konnten mehrere Neuentwicklungen getestet werden. Die getesteten Produkte konnten allerdings nicht alle Tests zur vollsten Zufriedenheit erfüllen. So wurde zwar nicht das optimale Produkt, das für alle Anwendungen einsetzbar ist, entwickelt, dennoch konnte die Palette der zur Verfügung stehenden Produkte erweitert werden. Der ausführliche Abschlussbericht zum Forschungsprojekt kann bei Interesse per Email als Pdf-Dokument angefordert werden.

Potsdam- Schloss Babelsberg

Restaurierung und Nachfertigung von Messingbeschlägen der Fenster im Tanzsaal

Das im Stil der englischen Gotik gestaltete Gebäude wurde in den Jahren 1835–1849 in zwei Bauphasen errichtet. Den Auftrag zur Planung erhielten die Architekten Karl Friedrich Schinkel, Ludwig Persius und Johann Heinrich Strack. Der Tanzsaal im Schloss Babelsberg bildet das Verbindungsstück zwischen dem ersten und dem zweiten Baukomplex und greift mit seiner oktogonalen Form den Grundriss des Teesalons im älteren Gebäudeteil auf. Das Schloss Babelsberg steht unter der Verwaltung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und als Weltkulturerbe innerhalb des Gesamtensembles Potsdam unter dem Schutz der UNESCO.

Restaurierung und Nachfertigung von Messingbeschlägen der Fenster im Tanzsaal
Restaurierung und Nachfertigung von Messingbeschlägen der Fenster im Tanzsaal

Im Zuge der Hüllensanierung des Schlosses wurden auch die historischen Fenster im Tanzsaal von Haber & Brandner bearbeitet. Dabei wurden durch unsere Metallrestauratoren alle historischen Fensterbeschläge aus Messing und Stahl restauriert und Fehlteile in Originaltechnik nachgefertigt.

Berlin Spandau – Zitadelle

Reinigung und Konservierung der bronzenen Denkmäler für die Ausstellung

„Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“

Auf der Geschichtsinsel Zitadelle eröffnet 2015 die neue Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“. Die kulturhistorische Ausstellung wird politische Denkmäler, die das Berliner Stadtbild vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart geprägt haben, zeigen. Zum Teil werden sie erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Denkmäler werden im ehemaligen Proviantmagazin, das zu diesem Zweck aufwändig restauriert wird, präsentiert.

Im Zuge der Ausstellungsvorbereitung wurden durch unsere Metallrestauratoren drei Bronzedenkmäler restauriert.

Reinigung und Konservierung der bronzenen Denkmäler für die Ausstellung
Reinigung und Konservierung der bronzenen Denkmäler für die Ausstellung

Ziel war es, möglichst viele Spuren der Zeit- und der Objektgeschichte zu erhalten. Unter anderem schließt das Erhaltungskonzept deshalb auch die Graffitifarben und andere bewusst herbeigeführte Veränderungen ein.

Berlin – Museumsinsel. Alte Nationalgalerie

Restaurierung und Konservierung der Bronzen im Kolonnadenhof

Im Kolonnadenhof der Museumsinsel, welche im Dezember 1999 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde, sind verschiedene Bronzeplastiken namhafter Bildhauer unterschiedlicher Entstehungszeiten aufgestellt.

Acht davon wurden kürzlich nach einer eingehenden Zustandserfassung durch die Restauratoren von Haber & Brandner bearbeitet.

Restaurierung und Konservierung der Bronzen im Kolonnadenhof
Restaurierung und Konservierung der Bronzen im Kolonnadenhof

Neben der Reinigung und Freilegung der Bronzeoberfläche und der Abnahme der letzten pigmentierten Wachsbeschichtung wurden kleinere konstruktive Schäden behoben und die Figuren neu mit einer transparenten Wachsbeschichtung konserviert.

Berlin-Mehringplatz

Restaurierung des Friedensengels

Bis zu seiner Zerstörung durch die Bomben des zweiten Weltkrieges war der Mehringplatz der krönende südliche Abschluss der Friedrichstraße. An die Geschichtlichkeit des Ortes erinnert heute – neben der überlieferten Kreisform – insbesondere noch die 1843 inmitten des Platzes aufgestellte sogenannte Friedenssäule, die wegen ihrer herausragenden künstlerischen Qualität, aber auch aufgrund ihres geschichtlichen Zeugnis- und Dokumentationswertes in das Berliner Baudenkmalbuch eingetragen wurde. Die fast 19 Meter hohe Friedenssäule war ein Gemeinschaftsprojekt von Baurat Christian Gottlieb Cantian (Architektur) und dem bedeutenden Berliner Bildhauer Christian Daniel Rauch (Skulptur).

Montage des Friedensengels
Montage des Friedensengels

Die bronzene Friedensgöttin wurde nach einer eingehenden Zustandsuntersuchung durch die Restauratoren von Haber & Brandner restauriert. In Abstimmung mit dem zuständigen Statikbüro wurden die Befestigung der Figur auf dem Marmorkapitell aber auch die Befestigungen der Flügel am Figurenkörper teilweise erneuert.

Zudem wurden Einschusslöcher geschlossen, die Bronzeoberfläche gereinigt und partiell im Gesicht des Engels Unregelmäßigkeiten in der Patina durch Retusche leicht zurückgenommen.

Berlin-Schloss Charlottenburg

Restaurierung und Konservierung der Brüstungsgitter und Balkongeländer am Neuen Flügel durch Haber & Brandner

Im Oktober 2014 konnten die Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen an den schmiedeeisernen Fenster- und Altangeländern des neuen Flügels am Schloss Charlottenburg abgeschlossen werden. Die insgesamt 71 Fenstergeländer und 2 ca. 18m langen Altangeländer wurden großteils in eingebauten Zustand restauriert und nach Befund neu beschichtet.

Neuer Flügel am Schloss Charlottenburg nach den Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten.
Neuer Flügel am Schloss Charlottenburg nach den Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten.

Ein Teil der Gitter musste jedoch aufgrund des Schädigungsgrades auch demontiert und in der Werkstatt bearbeitet werden.

Die Blattvergoldung der Zierelemente wurde entsprechend dem Gesamtrestaurierungskonzept nur partiell ausgeführt. Lediglich die Zierelemente des Südaltans wurden vollständig neu vergoldet.

Detail: Altangeländer auf der Südseite des Neuen Flügels.
Detail: Altangeländer auf der Südseite des Neuen Flügels.