Die Metallrestauratoren präsentieren auf der Exempla 2018, einer Sonderschau der IHM, Restaurierungsobjekte aus Zinkguss und Galvanoplastik, Engel und einen Christus. In der „lebenden Werkstatt“ zeigen die Restauratoren die Rekonstruktion eines Kandelabers nach Entwurf von Gottfried Semper in historischen kunsthandwerklichen Techniken und Materialien. Die Exempla 2018 widmet dem Thema „Handwerk und das kulturelle Erbe“ anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 großen Raum. Haber & Brandner wurde wegen der umfangreichen Restaurierungsarbeiten an Metallobjekten im Kontext Weltkulturerbe eingeladen, den Besuchern der Messe Einblicke in Restaurierungsprojekte und historische kunsthandwerkliche Techniken zu geben.
Seit 1717 bekrönt der Kasseler Herkules den Bergpark Wilhelmshöhe, der 2013 in die Liste der UNESCO – Weltkulturerbestätten aufgenommen wurde.
Die Metallrestauratoren von Haber & Brandner haben in den Jahren 2007 – 2008 die monumentale Kupfertreibarbeit restauriert und statisch ertüchtigt. Die Werkstatt wurde im Oktogon eingerichtet.
Das Vorbild der barocken, über 8 Meter hohen Monumentalplastik ist der sogenannte Herkules Farnese in Rom, den Landgraf Carl von Hessen-Kassel auf seiner Italientour bewundert hatte. Johann Jakob Anthoni aus Berlin, Nachkomme einer Augsburger Goldschmiedefamilie und Mitarbeiter Andreas Schlüters wurde mit der Ausführung des Herkules in den Jahren 1713 – 1717 betraut.
Zum 300-jährigen Jubiläum widmet die Museumslandschaft Hessen Kassel dem Herkules eine große Sonderausstellung im Schloss Wilhelmshöhe vom 31. März bis zum 8. Oktober 2017.
Im Rahmen der Umgestaltung der sogenannten Schillerwiese am nördlichsten Punkt der Donau wurde 2015 ein öffentlicher Kunstwettbewerb ausgelobt. Wettbewerbssieger wurde Ludwig „Wigg“ Bäuml mit einem Entwurf eines symbolisch angedeuteten Schiffs und einer Weinlaube. Beide Objekte stehen in engem Bezug zum Schifffahrtsweg Donau und dem nördlich gegenüber liegenden Weinanbaugebiet an den Winzerer Höhen.
Die tragenden Stahlkonstruktionen des „Schiffs“, der stählerne Bug und die mit stilisierten Weinblättern aus Aluminium gedeckte Pergola daneben wurden in den Regensburger Metallrestaurierungswerkstätten Haber & Brander in enger Abstimmung mit dem Künstler und einem Statikbüro gefertigt. Neben den anspruchsvollen Stahlbauarbeiten für die Fundamentierung/Verankerung des Schiffs war auch die Fertigung des „Schiffsbugs“ aus Corten-Stahl eine Herausforderung an die Metallbauer und Restauratoren von Haber & Brandner: Der Corten-Stahl musste künstlich mit Rost patiniert werden. Dabei kamen spezielle Oxydationsbeschleuniger zum Einsatz.
Im Oktober 2016 wurden das Schiff und die Weinlaube am Donauufer montiert. Die Schillerwiese hat mit diesem Kunstwerk ein markantes Zeichen erhalten.
Eines der ältesten Stücke der Ausstattung der Kirche St. Marien in Wittenberg ist das Taufbecken des Nürnberger Bildhauers und Gießers Hermann Vischer d.Ä. von 1457 (H: 136 cm; Ø: 88,5 cm).
Die Taufe mit ihrem ikonologisch komplex ausgeführten Bildprogramm gehört zu den frühen Meisterwerken von Hermann Vischer und darf auch auf Grund der qualitätsvollen Gusstechnik als eine der herausragenden deutschen Metallgußarbeiten aus der Mitte des 15. Jh. bezeichnet werden.
Die etwa 80 Teile der Taufe sind aus Messing gegossen und wurden fein ziseliert und graviert. Die meisterhafte Gusstechnik und die feine Oberflächenbearbeitung ließen die Fügenähte zum Zeitpunkt der Entstehung nur schwer erkennen- die Taufe wirkte „wie aus einem Guss“. Ursprünglich war die Taufe zudem zu großen Teilen feuervergoldet. Die zahlreichen Kontaktflächen und Verbindungsstellen der einzelnen Gussteile sind individuell aufeinander abgestimmt.
Erkenntnisse während der aktuellen restauratorischen Bearbeitung
Im Laufe der aktuellen Reinigungs- und Konservierungsarbeiten (s.u.) wurde beobachtet, dass die zahlreichen zueinander gehörigen Einzelteile mit einer jeweils übereinstimmenden Anzahl an Meißel-Kerbschlägen und Körnerpunkten markiert sind, damit die einzelnen Passungen zugeordnet werden konnten. Ausgehend von dieser Beobachtung wurde nachgewiesen, dass die Apostelfiguren in den Flächen des oktogonalen Taufbeckens ihren ursprünglichen Standort im Laufe der Zeit gewechselt haben und gegeneinander ausgetauscht wurden. Gründe für diesen Platzwechsel sind nicht bekannt.
Translozierung
Die Taufe sollte näher zur Gemeinde und exponiert auf eine eigens hergerichtete Aussparung in der Stufenanlage zum Chorraum gesetzt werden. Die durchgeführte Hebeaktion musste auf Grund der stellenweise aufkorrodierten Fügenähte und weiterer Risse im Material möglichst behutsam und mit gleichmäßiger Lastenverteilung erfolgen. Für das Umsetzen wurde ein eigens angefertigter Stahlrohrrahmen als Hebe- und Transportgestell verwendet. In diesen Rahmen wurde das Taufbecken durch vielfache Abspannungen eingebunden. Die auf diese Weise stabilisierte Taufe konnte nun sicher an ihren neuen Standort gelangen.
Reinigung und Konservierung
Lose aufliegende Verschmutzungen wurden mittels Freilegepinseln und Bürsten abgenommen und anschließend abgesaugt. Anhaftende Putzmittelreste und wachsige Anlagerungen wurden in einem zweiten Schritt mit einem Lösemittelgemisch aus aromatenfreien Kohlenwasserstoffen angelöst und mechanisch entfernt. Die mit Ethanol nachgereinigte und entfettete Oberfläche wurde abschließend mit einem mikrokristallinen Wachs beschichtet und frottiert.
Kupfertreibarbeiten
Deformationen der sehr gut erhaltenen, innen liegenden und aus Kupfer getriebenen Taufschale wurden in originaler Technik mittels Treibhämmern gerichtet. Ebenfalls in traditioneller Treibarbeit und damit zum Bestand passend wurde ein reversibler Verschluss der Ablaufbohrung der Taufschale neu angefertigt, um einen Schmutzeintrag in das darunterliegende Becken zu verhindern.
„Altes Eisen – neue Farbe. Anstrichsysteme für historische Schmiedearbeiten“. So lautet der Titel einer 1-tägigen Tagung im Bayrischen Landesamt für Denkmalpflege, Bauarchiv Thierhaupten, Bayerisches Fortbildungs- und Beratungszentrum für Denkmalpflege.
Wir freuen uns darüber, dass die Firma Haber und Brandner dazu eingeladen wurde, einen Beitrag zu der Veranstaltung zu leisten. Dem sind wir natürlich sehr gerne nachgekommen und möchten auf den Vortrag unserer Projektleiterin Frau Dipl.-Rest. (FH) Mandy Reimann hinweisen „Korrosionsschutz in der Denkmalpflege – Ergebnisse eines Forschungsprojekts der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung und der Fa. Haber & Brandner GmbH.“ Hierbei geht es in erster Linie um den Vergleich der Korrosionsschutzwirkung der Bleimennige mit modernen restrostverträglichen Beschichtungssystemen.
Weitere Informationen zum attraktiven Vortragsprogramm erhalten Sie über den nachfolgenden Link:
Mittlerweile in der 3. Auflage – öffnet im Januar die Denkmalmesse „monumento 2016“ ihre Pforten im Messezentrum Salzburg.
Die im zweijährigen Turnus stattfindende Messe hat sich seit ihrem Start im Jahr 2012 im deutschsprachigen Raum etabliert und bietet vom 28.- 30. Januar 2016 eine Plattform für Denkmalpflege, Restaurierung und Konservierung.
Wir freuen uns sehr, dass die Haber & Brandner Werkstätten für Metallrestaurierung zur Teilnahme am Gemeinschaftsstand der Bundesrepublik Deutschland eingeladen wurden, welcher durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert wird.
Das Team von Haber & Brandner steht Ihnen mit Dr. Georg Haber, Maximilian Heimler M.A. und Dipl.-Rest. (FH) Philipp Schmidt-Reimann M.A. vom 28.-30. Januar 2016 in Halle 10, Stand 104 J, für Informationen und kompetente Fachberatung sehr gerne zur Verfügung. Zudem möchten wir noch auf einen Vortrag aufmerksam machen, zu dem wir Sie herzlich einladen wollen: unser Mitarbeiter Herr Dipl.-Rest. (FH) Schmidt-Reimann, M.A. spricht im Rahmenprogramm des Forums der Halle 10, am Donnerstag, den 28. Januar 2016 um 15.30 Uhr zu dem Thema: „Akademische Restaurierung und Handwerk – Beispiele aus der Metallrestaurierung und –konservierung“.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Die Internetrepräsentanz des Gemeinschaftsstandes finden Sie unter:
Nach fünf Jahren Bauzeit erstrahlt nun die ehemalige Großmarkthalle in Frankfurt am Main, die im Kontext des vom Wiener Architekturbüro Coop Himmelb(l)au geplanten, spektakulären Neubaus der Europäischen Zentralbank aufwendig saniert wurde, in altem Glanz.
Die 1928 in Massivbauweise errichtete Halle, ein Architekturdenkmal von Martin Elsaesser mit einer freien Spannweite von 50 m, wurde in den Neubau der Europäischen Zentralbank integriert. Nach dem „Haus im Haus“-Prinzip ist hier die Verbindung von Alt und Neu wirksam gelungen. So übernimmt die Großmarkthalle nun mit Konferenzräumen, einer Kantine, großzügigen Wandelhallen, sogar einem Wasserfall die öffentlichen Funktionen der Europäischen Zentralbank.
Die Metallrestauratoren von Haber & Brandner übernahmen im Auftrag der Torkret GmbH die Restaurierung der historischen Ausstattung sowie einige Rekonstruktionen nach historischem Vorbild. So wurden hunderte von Fenstern, Gitter, Handläufe, Türen und weitere technische Ausstattungsgegenstände aus Metall funktional instandgesetzt und konserviert.
Gute eineinhalb Jahre musste Schloss Stolzenfels in Koblenz ohne Fahne am Rheinufer gegenüber der Lahnmündung thronen.
Der 25 m lange Fahnenmast aus Eisenguss war für die Sanierung des Bergfriedes fast vollständig in das Turminnere hinabgelassen. Das gesamte Schloss wird nach und nach saniert, wir berichteten bereits im April 2011 darüber. Hier haben die Metallrestauratoren von Haber & Brandner die Oberfläche des Mastes bearbeitet und nach historischem Vorbild neu beschichtet.
Die spektakuläre Wiederaufrichtung und das Hissen der Fahne erfolgte im November 2014. Mit der originalen Hebetechnik wurde der Mast Stück für Stück in die Höhe gekurbelt, dabei erfolgte sukzessive die Montage aller in den Regensburger Werkstätten von Haber & Brandner GmbH restaurierten und rekonstruierten Zier- und Konstruktionselemente. Ca. 13 m ragt der Mast aus dem Dach des Bergfriedes hinaus, die restlichen 12 m verbleiben als Gegengewicht zur Stabilisierung im Inneren des Turms. Nachdem der Mast vollständig in dieser Endposition fixiert war, konnte feierlich und pünktlich zum Sonnenuntergang die – in diesem Fall preußische – Fahne gehisst werden.
Schloss Stolzenfels und die dazugehörige Gartenanlage sind seit Januar am Wochenende wieder für Besucher geöffnet.
Der Gänsemännchen-Brunnen ist eines der Wahrzeichen der Stadt Nürnberg. Der Brunnen steht heute im Hof des neuen Rathauses, ein schmiedeeisernes Gitter umgibt es. Die Brunnenplastik wurde wohl um 1550 nach einem Holzmodell von Hans Peisser von dem Erzgießer Pankraz Labenwolf in Messing gegossen.
Das Original wird heute im Germanischen Nationalmuseum aufbewahrt, die Bronzefigur auf dem Brunnenstock ist ein Nachguss des 19. Jahrhunderts der Gießerei Lenz.
Es existieren zahlreiche Kopien des Gänsemännleins, wie es auch genannt wird. Goethe besaß eine Kopie in Terrakotta. Weitere Nachgüsse finden sich in Bad Boll, Meiningen, Weimar und Luzern. König Ludwig II. ließ sich eine Kopie für Schloss Hohenschwangau gießen.
Bei Wartungsarbeiten am Brunnen wurde festgestellt, dass die Befestigung der Figur nicht mehr standsicher war. Zusätzliche Undichtigkeiten im Sockel der Bronzestatue waren Anlass zur Restaurierung des Gänsemännchens. Es wurde abgenommen und in der Metallrestaurierungswerkstatt Haber & Brandner in Regensburg bearbeitet. Die alten Montierungen wurden überarbeitet, teils ergänzt. Die für die Undichtigkeit ursächlichen Risse in der bronzenen Fußplatte wurden geschlossen. Abschließend wurden das Gänsemännchen und der Brunnenstock gereinigt und mit Mikrokristallinwachs konserviert.
Auf der Titelseite der Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft Das Münster 4/2014 (Verlag Schnell & Steiner, Regensburg) ist der sogenannte Beuroner Engelkelch abgebildet. Der Kelch ist die kunsthandwerkliche Realisierung des künstlerischen Entwurfs des Bildhauers und späteren Paters Desiderius Lenz aus dem Jahr 1871. Lenz gilt als Begründer der Beuroner Kunstschule. Frau Dr. Claudia Lang und Pater Augustinus Gröger OSB schildern in ihrem Artikel in o.g. Kunstzeitschrift (S. 270 ff.) detailliert die Entstehungsgeschichte dieses Kelchs vom ersten Entwurf mit den komplexen, von Lenz entwickelten Konstruktionsprinzipien bis hin zur Realisierung in der Werkstatt Haber & Brandner in Regensburg. In einem mehrere Jahre währenden künstlerischen und kunsthandwerklichen Prozess konnte der originale Entwurf schließlich mit der theologischen und organisatorischen Begleitung durch Pater Augustinus OSB, der kunsthistorischen Betreuung durch Frau Dr. Lang und der Werkkoordination durch Dr. Georg Haber verwirklicht werden.
Viele Hände waren am gemeinsamen Werk „Engelkelch“ beteiligt: In der Werkstatt Haber & Brandner arbeiteten der Silberschmiedemeister Klaus Schindlbeck mit Silberschmied Alfons Mirbeth am Kelch, die subtile Vergoldung nahm der Galvaniseur Norbert Frisch vor. Das künstlerische Modell für den Feinguss des Engels in massivem Silber schuf der Berliner Bildhauer Andreas Hoferick. Die Punzierung der Details und Inschriften übernahm Goldschmiedemeister Alois Plätzer. Diese Bündelung hervorragender Künstler und Kunsthandwerker ermöglichte die einzigartige Erschaffung des Engelkelchs im Sinne der künstlerischen Gestaltungskraft von Desiderius Lenz OSB.