Das Neue Museum, Meisterwerk des Architekten F. A. Stüler, war über Jahrzehnte Kriegsruine. Nach langen Jahren der Restaurierung und Konservierung ist es jetzt wieder zu einem Tempel der Kunst geworden. Es beherbergt das Ägyptische Museum mit der weltberühmten Büste der Nofretete und die Sammlungen zur Vor- und Frühgeschichte mit einzigartigen Exponaten.
Seit der Wiedereröffnung durch Bundeskanzlerin Angela Merkel am 16. Oktober 2009 bilden sich lange Besucherschlangen auf der Museumsinsel. Seit 2003 wurde das Bauwerk unter der Leitung des britischen Architekten David Chipperfield grundlegend saniert und die künstlerische Innen- und Außenausstattung sorgfältig konserviert. Die Kriegsschäden und Verluste an Bausubstanz wurden sichtbar belassen und nur wo nötig in moderner Architektursprache ergänzt. Chipperfields beinahe archäologisch zu nennendes Konzept der Konservierung des Bestandes war lange umstritten. Seit den ersten Tagen nach der Fertigstellung ist die Skepsis einer internationalen Begeisterung für diese gelungene Restaurierung eines der bedeutendsten Museumsbauten des 19. Jahrhunderts gewichen.
Haber & Brandner war mit seinen Restauratoren von Anfang an der Sanierung des Neuen Museums intensiv beteiligt. Nach ersten Befunduntersuchungen an Bauplastik, Architekturornamenten und Innenausstattung in den 90 er Jahren waren unsere Metallrestauratoren mit Bergungsmaßnahmen und Notkonservierungen befasst. Im Jahr 2003 erhielten wir den Auftrag, die historische Gebäudeausstattung aus Metall ganzheitlich zu restaurieren und konservieren. Das Spektrum reicht vom Hauptportal in Kupfergalvano bis hoch zum Westtympanon aus Zinkguss, von den monumentalen Dachfiguren bis ins Detail der Fensterfiguren, die durch ihre Attribute die Themen der Ausstellungsinhalte darstellen. Einer der restauratorischen Höhepunkte war die Konservierung der vergoldeten Zinkguss-Plastiken und Ornamente im Niobidensaal.
Wir freuen uns, an diesem Baukunstwerk mitgearbeitet und als Restauratoren für Metall einen wichtigen Beitrag zum international gefeierten Gelingen des Neuen Museums geleistet zu haben.
Es erstrahlt wirklich im „alten Glanz“!
Dokumentiert sind diese Arbeiten in der Publikation:
Das Neue Museum, Konservieren, Restaurieren, Weiterbauen im Weltkulturerbe (ISBN 978-3-86502-204-2).