Das Westportal des Regensburger Doms gehört zu den bedeutendsten Bildwerken der Gotik in Mitteleuropa. Nach der umfassenden Restaurierung des Portals und der Steinplastiken durch die Dombauhütte wurde nun von Haber & Brandner in enger Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt und dem Leiter der Dombauhütte ein effektiver Taubenschutz erarbeitet. Die Metallrestauratoren haben dazu ein exakt auf die Portalgeometrie zugerichtetes Edelstahlrahmensystem entwickelt, und weitgehend verdeckt mit reversiblen Verschraubungen und Klammern befestigt. In diesen, den Archivolten einbeschriebenen Rahmen wurden dünne Edelstahldrähte horizontal eingespannt, um den Einflug von Tauben und damit das Nisten hinter den Figuren und Baldachinen zu verhindern.
Besonderes Augenmerk wurde dabei auf eine unauffällige Optik des Taubenschutzes gelegt. Die extrem dünnen Drähte sind aus der Distanz kaum zu sehen, auch die zahlreichen Fotografen nehmen sie meist gar nicht wahr. Die schmale Rahmenkonstruktion aus Edelstahl wurde mit einer Lasur den Steinoberflächen angeglichen. Wichtig war bei der Konzeption der Taubenabwehr auch der Tierschutz, Tauben werden beim Anflug behindert, aber nicht verletzt. Mit diesem Taubenabwehrsystem, speziell auf die architektonischen Vorgaben und den Skulpturenschmuck abgestimmt, wird die erneute Verschmutzung und Schädigung der gotischen Bildwerke durch Vogelexkremente und Nester unterbunden.