Amsterdam Rijksmuseum. Die Restaurierung der Bleifiguren ist abgeschlossen.

Seit 2008 haben die Werkstätten Haber & Brandner in Regensburg eine Gruppe von Bleiplastiken für das Rijksmuseum Amsterdam restauriert und konserviert. Es handelt sich dabei um Kopien in Bleiguss nach antiken Vorlagen, darunter auch die weltberühmte Laokoon – Gruppe, sowie der Merkur des Giambologna. Weitere Figuren stellen die Muse Euterpe, Eros mit dem Bogen, Apoll, Dionysos mit Amphelos und Ganymed mit dem Adler des Zeus dar. Der römische Bildhauer und Gießer Francesco Righetti schuf diese Bleigusskopien im Auftrag des Amsterdamer Bankiers und Kunstsammlers Henry Hope um 1781. Die Bleifiguren wurden in enger Zusammenarbeit mit den Kuratoren des Rijksmuseums restauriert und für eine museale Präsentation konserviert. Mit dem Rücktransport der Plastiken zum Depot des Rijksmuseums konnte das Projekt am 8.12.2010 erfolgreich abgeschlossen werden.

Amsterdam Rijksmuseum. Die Restaurierung der Bleifiguren ist abgeschlossen
Amsterdam Rijksmuseum. Die Restaurierung der Bleifiguren ist abgeschlossen

Verleihung des Ehrenblatts für 150 Jahre Silberschmiede- und Metallbildnerhandwerk an Dr. Georg Haber

Am 19. 11.2010 wurde an Dr. Georg Haber von der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz das Ehrenblatt für 150 Jahre ununterbrochene Ausübung des Silberschmiede- und Metallbildnerhandwerks verliehen.

Damit wurde auch die lange kunsthandwerkliche Tradition und Kontinuität der heute vornehmlich in der Metallrestaurierung international tätigen Restaurierungswerkstatt Haber & Brandner gewürdigt. Überreicht wurde das Ehrenblatt an Dr. Haber von den Präsidenten der Handwerkskammer Hans Stark und Franz Prebeck im Rahmen einer Feierstunde.

Verleihung des Ehrenblatts für 150 Jahre Silberschmiede- und Metallbildnerhandwerk an Dr. Georg Haber
Ehrenblatt für 150 Jahre Silberschmiede- und Metallbildnerhandwerk

Restaurierung der Bronzedenkmäler von Luther und Melanchthon in Wittenberg

Die überlebensgroßen Bronzestatuen der beiden Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon wurden in der Berliner Werkstatt von Haber & Brandner restauriert.

Das Lutherdenkmal in Wittenberg wurde bereits 1821 als eines der ersten Denkmäler in Deutschland, welches nicht einem Angehörigen eines Herrscherhauses, sondern einem verdienstvollen Bürgerlichen gewidmet war, errichtet. Es ist auf dem prächtigen Marktplatz mit hohem Granitsockel unter einem neugotischen Gusseisen – Baldachin aufgestellt. Dieses Zusammenspiel von Figur, Sockel und Baldachin wurde 40 Jahre später bei der Errichtung des Denkmals für Luthers Weggefährten Philipp Melanchthon, wiederholt.

Restaurierung der Bronzedenkmäler von Luther und Melanchthon in Wittenberg
Restaurierung der Bronzedenkmäler von Luther und Melanchthon in Wittenberg

Die Figur Luthers wurde von Johann Gottfried Schadow bereits 1805 entworfen und modelliert. Karl Friedrich Schinkel plante dazu den Sockel und Baldachin. Das Standbild Melanchthons wurde von Friedrich Drake in Anlehnung an die Gestaltung der Lutherplastik geschaffen. Barhäuptig und im Talar wie Luther steht Melanchthon, in der rechten Hand die Rolle des Augsburgschen Glaubensbekenntnisses.

In diesem Sommer nun gingen die beiden Herren auf die Reise in die Hauptstadt zur Werkstatt für Metallrestaurierung Haber & Brandner. Nach einer Reinigung, der Konservierung der Bronzeoberfläche und der Überprüfung der Standsicherheit, wurden die Bronzeplastiken pünktlich vor der großen Feierlichkeit anlässlich des Reformationstages zurückgebracht. Die Wiederaufstellung der Reformatoren am 29.10.10 löste große Freude und ein reges Interesse bei den Wittenbergern aus und wurde durch einen Festakt mit musikalischer Umrahmung und Festreden gebührend gefeiert.

Die Neue Wache in Berlin hat ihr Giebelrelief zurück

Seit dem 20. Oktober blickt die Siegesgöttin wieder von ihrem Platz im Tympanon der berühmten Neuen Wache, erbaut von K.F. Schinkel, auf die Prachtstrasse Unter den Linden.

Mehrere Monate haben unsere Metallrestauratoren der Berliner Werkstatt Haber & Brandner an den Zinkguss – Figuren gearbeitet. Vorrangig war dabei der Substanzerhalt, statische Sicherung des Reliefs und Neukonservierung mit einer Stein imitierenden Fassung – Sandelung nach historischem Befund.

Die Neue Wache in Berlin hat ihr Giebelrelief zurück
Die Neue Wache in Berlin hat ihr Giebelrelief zurück

Die Arbeiten wurden in enger fachlicher Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt Berlin und dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung durchgeführt und termingerecht abgeschlossen.

So können die Feierlichkeiten zum Volkstrauertag in der zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewalt ohne störende Gerüste abgehalten werden.

Wiedereröffnung des Neuen Museums auf der Berliner Museumsinsel.

Das Neue Museum, Meisterwerk des Architekten F. A. Stüler, war über Jahrzehnte Kriegsruine. Nach langen Jahren der Restaurierung und Konservierung ist es jetzt wieder zu einem Tempel der Kunst geworden. Es beherbergt das Ägyptische Museum mit der weltberühmten Büste der Nofretete und die Sammlungen zur Vor- und Frühgeschichte mit einzigartigen Exponaten.

Seit der Wiedereröffnung durch Bundeskanzlerin Angela Merkel am 16. Oktober 2009 bilden sich lange Besucherschlangen auf der Museumsinsel. Seit 2003 wurde das Bauwerk unter der Leitung des britischen Architekten David Chipperfield grundlegend saniert und die künstlerische Innen- und Außenausstattung sorgfältig konserviert. Die Kriegsschäden und Verluste an Bausubstanz wurden sichtbar belassen und nur wo nötig in moderner Architektursprache ergänzt. Chipperfields beinahe archäologisch zu nennendes Konzept der Konservierung des Bestandes war lange umstritten. Seit den ersten Tagen nach der Fertigstellung ist die Skepsis einer internationalen Begeisterung für diese gelungene Restaurierung eines der bedeutendsten Museumsbauten des 19. Jahrhunderts gewichen.

Berlin Neues Museum Typmpanon
Berlin Neues Museum Tympanon

Haber & Brandner war mit seinen Restauratoren von Anfang an der Sanierung des Neuen Museums intensiv beteiligt. Nach ersten Befunduntersuchungen an Bauplastik, Architekturornamenten und Innenausstattung in den 90 er Jahren waren unsere Metallrestauratoren mit Bergungsmaßnahmen und Notkonservierungen befasst. Im Jahr 2003 erhielten wir den Auftrag, die historische Gebäudeausstattung aus Metall ganzheitlich zu restaurieren und konservieren. Das Spektrum reicht vom Hauptportal in Kupfergalvano bis hoch zum Westtympanon aus Zinkguss, von den monumentalen Dachfiguren bis ins Detail der Fensterfiguren, die durch ihre Attribute die Themen der Ausstellungsinhalte darstellen. Einer der restauratorischen Höhepunkte war die Konservierung der vergoldeten Zinkguss-Plastiken und Ornamente im Niobidensaal.

Wir freuen uns, an diesem Baukunstwerk mitgearbeitet und als Restauratoren für Metall einen wichtigen Beitrag zum international gefeierten Gelingen des Neuen Museums geleistet zu haben.

Es erstrahlt wirklich im „alten Glanz“!

Dokumentiert sind diese Arbeiten in der Publikation:
Das Neue Museum, Konservieren, Restaurieren, Weiterbauen im Weltkulturerbe (ISBN 978-3-86502-204-2).

Hl. Wolfgang. Bischof von Regensburg

Wolfgang wurde um 924 vermutlich in Pfullingen geboren. Er verstarb 994 in Pupping / Oberösterreich. Sein Todestag 31. Oktober ist auch sein Gedenktag.

Wolfgang erhielt seine schulische Ausbildung an der Klosterschule Reichenau, danach an der Domschule in Würzburg. Später leitete er die Domschule in Trier als Domdekan. 965 trat er in das Benediktinerkloster Einsiedeln ein und wurde 968 zum Priester geweiht. Nach Missionstätigkeit in Ungarn wurde Wolfgang 972 zum Bischof in Regensburg ernannt, dieses Amt erfüllte er bis zu seinem Tode.

Wolfgang reformierte die Klöster, begründete in Böhmen das Bistum Prag aber auch die Regensburger Domschule mit Chor, aus dem die Domspatzen hervorgegangen sind.

Am 31. Oktober starb Wolfgang auf einer Reise in der Othmarskapelle in Pupping beim Gottesdienst. Sein Leichnam wurde nach Regensburg überführt und in der Klosterkirche St. Emmeram bestattet. Im Jahr 1052 wurde Wolfgang von Papst Leo IX. heilig gesprochen und in die damals neu erbaute Wolfgangskrypta umgebettet.

st-wolfgang-reliquienschrein
Reliquienschrein des Hl. St. Wolfgang

Seit 1877 sind seine Gebeine in einem wertvollen Reliquienschrein aufbewahrt, den unsere Werkstätten anlässlich des 1000. Todestages 1994 restauriert und konserviert haben.

Der heilige Wolfgang ist Diözesanpatron des Bistums Regensburg. Er wird als Schutzpatron Bayerns und Nothelfer bei vielen Krankheiten verehrt. Seine Attribute sind Bischofsstab, Kirchenmodell und Axt. Zimmerleute, Bildhauer, Holzarbeiter, Schiffahrtsleute und Hirten verehren ihn als ihren Heiligen.