Restaurierung des Kyffhäuserdenkmals

Das Kyffhäuserdenkmal wurde 1890 – 1896 nach Plänen des Architekten Bruno Schmitz als Denkmal für Kaiser Wilhelm I. errichtet. Es zählt zu den größten deutschen Nationaldenkmälern. Das Reiterstandbild Wilhelms I. ist eine monumentale Kupfertreibarbeit mit 11 m Höhe, flankiert von allegorischen Darstellungen von Krieg und Frieden ebenfalls in Kupfer getrieben nach Modellen des Bildhauers Emil Hundrieser.

Kaiser Wilhelm I. Portrait nach Restaurierung
Kaiser Wilhelm I. Portrait nach Restaurierung

Die Metallrestauratoren von Haber & Brandner haben die Kupferplastiken gereinigt und mit Mikrokristallinwachs konserviert. Die monumentalen Statuen erfahren durch diese Maßnahmen eine enorme Steigerung ihrer Plastizität und Bildwirkung. Die eisernen Innenkonstruktionen wurden antikorrosiv behandelt und partiell ertüchtigt.

Goethe-Denkmal wird gewartet

Im Jahr 1844 ließ die Stadt Frankfurt das monumentale Bronzestandbild ihres berühmtesten Sohns, Johann Wolfgang von Goethe, enthüllen. Nach dem Verhandlungen der Stadt mit dem damals berühmtesten Bildhauer, Bertel Thorvaldsen, gescheitert waren, erhielt Ludwig von Schwanthaler in München den Auftrag für das Modell und den Guss des Denkmals. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde das Bronzedenkmal 2007 an seinen heutigen Standort umgesetzt.

Goethe – Denkmal von oben
Goethe – Denkmal von oben

Inzwischen war die damals aufgebrachte schützende Wachsschicht stark ab gewittert. Im Juli 2013 führten daher die Metallrestauratoren von Haber & Brandner eine Pflege- und Wartungsmaßnahme durch. Die Oberflächen des Bronzestandbilds wurden sorgfältig gereinigt und mit einem Mikrokristallinwachs konserviert. Durch Kriegsschäden bedingte Kontraste in der Bronzeoberfläche konnten mit pigmentiertem Schutzwachs gemindert werden. Die hohe bildhauerische Qualität der Reliefs und der Monumentalstatue Goethes ist nun wieder deutlich ablesbar.

Goethe Portrait
Goethe Portrait

Taubenabwehr am Regensburger Dom

Das Westportal des Regensburger Doms gehört zu den bedeutendsten Bildwerken der Gotik in Mitteleuropa. Nach der umfassenden Restaurierung des Portals und der Steinplastiken durch die Dombauhütte wurde nun von Haber & Brandner in enger Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt und dem Leiter der Dombauhütte ein effektiver Taubenschutz erarbeitet. Die Metallrestauratoren haben dazu ein exakt auf die Portalgeometrie zugerichtetes Edelstahlrahmensystem entwickelt, und weitgehend verdeckt mit reversiblen Verschraubungen und Klammern befestigt. In diesen, den Archivolten einbeschriebenen Rahmen wurden dünne Edelstahldrähte horizontal eingespannt, um den Einflug von Tauben und damit das Nisten hinter den Figuren und Baldachinen zu verhindern.

Westtympanon mit Taubenabwehrsystem
Westtympanon mit Taubenabwehrsystem

Besonderes Augenmerk wurde dabei auf eine unauffällige Optik des Taubenschutzes gelegt. Die extrem dünnen Drähte sind aus der Distanz kaum zu sehen, auch die zahlreichen Fotografen nehmen sie meist gar nicht wahr. Die schmale Rahmenkonstruktion aus Edelstahl wurde mit einer Lasur den Steinoberflächen angeglichen. Wichtig war bei der Konzeption der Taubenabwehr auch der Tierschutz, Tauben werden beim Anflug behindert, aber nicht verletzt. Mit diesem Taubenabwehrsystem, speziell auf die architektonischen Vorgaben und den Skulpturenschmuck abgestimmt, wird die erneute Verschmutzung und Schädigung der gotischen Bildwerke durch Vogelexkremente und Nester unterbunden.

Unesco erhebt Kasseler Herkules zum Weltkulturerbe

Am Sonntag, 23. Juni 2013, wurde der Bergpark Kasseler Wilhelmshöhe von der Unesco zum Weltkulturerbe gewählt. Der Bergpark gehört zu den größten Parkanlagen des Barock, seine einzigartigen Wasserspiele sind Höhepunkte der europäischen Landschafts- und Gartenarchitektur. Bekrönt wird die Gartenlandschaft von der Monumentalstatue des Herkules auf dem Oktogon. Der Kasseler Herkules, eine Kupfertreibarbeit über einem in Eisen geschmiedeten Tragwerk darf technisch als ein Vorbild für die Freiheitsstatue in New York gelten. Ein barockes Meisterwerk, das von dem Goldschmied Johann Jacob Anthoni aus Augsburg 1714-1717 nach dem antiken Vorbild des Herakles Farnese in Kupfer geschmiedet wurde.

Herkules nach Restaurierung durch Haber & Brandner (Foto: Haber & Brandner)
Herkules nach Restaurierung durch Haber & Brandner
(Foto: Haber & Brandner)

Die Metallrestauratoren von Haber & Brandner haben den Herkules umfassend restauriert und in enger Zusammenarbeit mit dem Hessischen Baumanagement und dem Statikbüro HAZ Ingenieure Kassel statisch ertüchtigt. Wir freuen uns sehr, mit der Leistung unserer Restauratoren einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Anerkennung zum Weltkulturerbe geleistet zu haben. Publiziert ist die Restaurierung des Herkules in den Arbeitsheften des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, Band 18: Das Herkulesbauwerk im Bergpark Wilhelmshöhe.

Rijksmuseum Amsterdam Metallrestaurierung

Am 13. April 2013 wurde das Amsterdamer Rijksmuseum nach einer grundlegenden Restaurierung in einem festlichen Akt durch Königin Beatrix wiedereröffnet. Das monumentale Bauwerk des Architekten Pierre Cuypers wurde 1885 eröffnet und beherbergt eine international herausragende Sammlung von Kunstwerken, als wohl berühmtestes die Nachtwache von Rembrandt. Seit 2003 wurde das Rijksmuseum nach Plänen des spanischen Architekturbüros Cruz und Ortiz umfassend renoviert. Ziel dabei war eine weitgehende Zurückführung der Ausstellungsräume auf die Grundkonzeption von Cuypers mit Rekonstruktion der historischen Wandgestaltung. Genial ist die Neugestaltung des Atriums mit einer riesigen Glas- und Stahlkonstruktion als neues Besucherzentrum mit Museumsshop, Cafeteria und Ausstellungsflächen.

Aufstellung Figurengruppe Merkur und Psyche
Aufstellung Figurengruppe Merkur und Psyche

Die Metallrestauratoren von Haber & Brandner haben in den letzten Jahren bedeutende Plastiken der Skulpturensammlung des Rijksmuseums restauriert: Es sind einzigartige Bleiplastiken aus dem 17. und 18. Jahrhundert, Kopien berühmter antiker Skulpturen, die in unseren Werkstätten restauriert, konserviert und mit neuen Innenkonstruktionen für die Ausstellung versehen wurden. Diese Plastiken, Laokoon, Apoll, Diana, Dionysos, Ganymed, Euterpe und eine Kopie des Hermes von Giambologna schmücken nun das Atrium. Ende März erhielten wir zudem den Auftrag, mehrere Bronzeplastiken, darunter eine Kopie nach Adrian de Vries` Merkur und Psyche, im Freigelände des Museums aufzustellen. Wir bedanken uns für das Vertrauen der Kuratoren, besonders bei Dr. Robert van Langh und Prof. Dr. Frits Scholten, und wünschen dem Rijksmuseum den Besucheransturm, den es mit seinem neuen alten Glanz verdient.

Rijksmuseum: Restaurierte Bleiplastiken im Atrium. Foto F. Scholten.
Rijksmuseum: Restaurierte Bleiplastiken im Atrium. Foto F. Scholten.

Restaurierung der Sayner Hütte

Das Areal Sayner Hütte ist eine herausragende Kulturlandschaft mit technikgeschichtlicher Bedeutung für die Frühzeit der Industrialisierung in Deutschland. Die Sayner Hütte wurde 1769 bis 1770 im Auftrag des Kurfürsten von Trier erbaut. Von 1815 bis 1865 war die Sayner Hütte in preußischem Besitz. Sie war, neben der Königlich Preußische Eisengießerei Berlin und Gleiwitz, die dritte bedeutende Hütte, die Eisenkunstguss herstellte.

Zwischen 1828 und 1830 wurde unter der Leitung von Carl Ludwig Althans auf dem bestehenden Hüttengelände eine Gießereihalle mit Hochofen nach modernsten Anforderungen errichtet. Sie stellt damit einen Prototyp seriell gefertigter Industriebauten dar und gilt als das erste große Hallenbauwerk mit einer freitragenden Gusskonstruktion auf dem Kontinent. Das Bauwerk zeigt die Form einer dreischiffigen Basilika mit erhöhtem Mittelschiff und lichtdurchflutetem Obergaden. Die Seitenschiffe haben eine Breite von 6,85 m, das Mittelschiff weist eine Spannweite von 7,85 m auf. Zunächst wurde die Halle mit sechs Jochen erbaut und 1845 um vier Joche auf die heutige Größe von 43,3 m Länge erweitert.

Sayner Hütte in Bendorf
Sayner Hütte in Bendorf

Die Hallenkonstruktion besteht aus längs- und quertragenden Korbbogenbindern, die hauptsächlich durch Steckverbindungen in den Knotenpunkten auf den 6,5 m hohen dorischen Säulen aufgelagert sind. Zwischen März und Oktober 2012 haben die Restauratoren von Haber & Brandner unter der Leitung des Büros für Baukonstruktionen (BfB, Karlsruhe) das Gusstragwerk im ersten Bauabschnitt bearbeitet. Mit differenzierten Reparaturmethoden und dem Einfügen von statischen Ergänzungen wurde die historische Konstruktion ertüchtigt. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Ausführung eines langfristig wirksamen Korrosionsschutzes.

Reiterstandbild in Lüneburg

Das Denkmal für die Gefallenen des 13. Kavallerieregiments wurde im Jahr 1939 vor der Schlieffenkaserne in Lüneburg aufgestellt. Gestaltet hat es der deutsche Bildhauer August Waterbeck. 1956 wurde das Standbild an seinen jetzigen Standort in der Parkanlage am Schifferwall verbracht und auf einen neuen Granitsockel gesetzt.

Reiterstandbild nach Restaurierung
Reiterstandbild nach Restaurierung

Bei dem Reiterstandbild handelt es sich um eine Hohl-Galvanoplastik mit einer Materialstärke von ca. 5 – 8 mm. Im Fokus stand die Frage nach der Standsicherheit. Die Voruntersuchung und die Sichtprüfung ergaben erhebliche Zweifel an der Tragfähigkeit der Pferdebeine. Die Galvanohaut zeigte hier massive Risse, Verformungen und Fehlstellen. Das innere Tragwerk wies an mehreren Stellen deutliche Korrosion und korrosionsbedingte Querschnittsverluste auf. Mit einer endoskopischen Voruntersuchung konnten die Hauptfragen bezüglich Material, Herstellungstechnik (Kupferhohlgalvanoplastik) und Schadensbildern im Inneren des Standbilds geklärt und ein differenziertes Maßnahmenkonzept entwickelt werden. Mit Hilfe eines Transport- und Hebegestelles wurde das Reiterstandbild demontiert und in die Berliner Metallrestaurierungswerkstatt Haber & Brandner transportiert. Hier wurde die Originalsubstanz statisch ertüchtigt und konserviert. Nach einer Retusche der bearbeiteten Bereiche und einer Konservierung mit Mikrokristallinwachs konnte das Reiterstandbild an seinem neuen Standort in Lüneburg wieder aufgestellt werden.

Denkmal für Otto Lilienthal

Der berühmte Flugpionier Otto Lilienthal wurde 1848 in Anklam geboren. Er entwickelte zahlreiche Flugapparate nach dem Prinzip des Hängegleiters und erreichte damit bereits Flugweiten bis zu 250 Metern. Er kam bei einem Flugunfall im Jahr 1896 ums Leben. Die Gemeinde Lichterfelde errichtete ihrem berühmten Bürger im Jahr 1914 ein Denkmal am Teltowkanal. Die Ausführung wurde dem Bildhauer Peter Christian Breuer übertragen, der als Professor an der Kunstakademie Berlin-Charlottenburg lehrte.

Lilienthaldenkmal nach Restaurierung
Lilienthaldenkmal nach Restaurierung

Auf einer Granitpyramide steht die überlebensgroße Figur, die den geflügelten Ikarus darstellt und damit symbolisch auf den tragischen Absturz Lilienthal verweist. Die Metallrestauratoren von Haber & Brandner stellten bei der Restaurierung und Konservierung des Standbilds fest, dass es sich um eine Kupfergalvanoplastik handelt. Nach einer gründlichen Reinigung wurde die Großplastik mit einem mikrokristallinen Wachs konserviert.

Heiligsprechung Anna Schäffer

Am 21. Oktober 2012 wird die selige Anna Schäffer von Mindelstetten (1882-1925) in Rom von Papst Benedikt XVI. heilig gesprochen. Aus diesem feierlichen Anlass hat der Bildhauer Alfred Böschl einen Reliquienschrein entworfen. Unsere Werkstätten haben dieses wertvolle Behältnis für eine Reliquie der Anna Schäffer im Auftrag des Künstlers angefertigt. Der Corpus aus vergoldetem Messing trägt die Namensgravur „Sancta Anna Schäffer“. Facettiert geschliffene Gläser erlauben zukünftig den Blick auf die Reliquie.

Reliquienschrein für Anna Schäffer

Für das Bistum Regensburg, dessen Bischof Prof. Dr. Gerhard Ludwig Müller kürzlich zum Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre nach Rom und damit zum Erzbischof berufen wurde, ist diese Heiligsprechung ein wichtiges Ereignis. Viele Pilger hoffen, am 21.10.2012 in Rom auf dem Petersplatz daran teilzunehmen.

Der Bildhauer Alfred Böschl (www.alfredboeschl.de) und die Kunsthandwerker von Haber & Brandner freuen sich, mit Ihrer Arbeit dazu einen Beitrag zu leisten.

Reliquienschrein für Anna Schäffer

Nürnberg Kettensteg. Denkmalpflegepreis in Gold 2012

Der Nürnberger Kettensteg von 1824 gilt als die älteste frei an Ketten hängende Fußgängerbrücke Deutschlands. Die Bauteile der ca. 70 Meter langen Hängebrücke sind aus geschmiedetem Puddelstahl gefertigt. Im Jahr 2010 erhielt Haber & Brandner Metallrestaurierung den Auftrag zur Restaurierung dieses einzigartigen technischen Denkmals. Denkmalpflegerisches Ziel war der maximale Erhalt der historischen Substanz und die Konservierung der originalen wie auch der bei späteren Reparaturen eingebauten Bauteile. Über 1200 Einzelelemente mussten kartiert und nummeriert werden. Fehlende oder irreparabel geschädigte Teile wurden in Originaltechnik nachgeschmiedet.

Schmiedearbeiten: Rekonstruktion Zuganker
Schmiedearbeiten: Rekonstruktion Zuganker

Es ist das große Verdienst unserer Mitarbeiter, um jedes noch so kleine Teil der Originalsubstanz gekämpft zu haben. Dabei haben wir den Wirtschaftlichkeitsaspekt für uns oftmals hintenan gestellt. Sicher wäre manchmal der Einbau eines Neuteils für uns lukrativer gewesen, aber für unsere Mitarbeiter war die restauratorische Grundeinstellung des maximalen Substanzerhalts vorrangig.

Die Arbeiten wurden in enger fachlicher Abstimmung mit der Stadt Nürnberg, dem Ingenieurbüro Dr. Kreutz und Partner und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt. Nun wurde dieses Projekt mit dem Bayerischen Denkmalpflegepreis 2012 in Gold ausgezeichnet.

Kettensteg nach der Restaurierung
Kettensteg nach der Restaurierung