Restaurierungsarbeiten am Mainzer Schloss

Das kurfürstliche Schloss in Mainz ist wohl nach dem Dom das bedeutendste Baudenkmal der Stadt. Der älteste Teil wurde 1627-31 unter Erzbischof Georg von Greiffenklau im Stil der Spätrenaissance errichtet und in den folgenden Jahrzehnten mehrfach erweitert und ausgebaut. Nach der Vertreibung des Kurfürsten 1797 diente das Schloss als Kaserne, Militärlazarett und Warenmagazin. Heute ist es Sitz des Römisch-Germanischen Zentralmuseums und des Congress Centrum Mainz. Derzeit wird das Schloss mit Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz restauriert. Die Metallrestauratoren der Firma Haber & Brandner erhielten den Auftrag, die Fenster- und Balkongitter zu restaurieren. Die filigranen Schmiedearbeiten mussten stabilisiert, teilweise ergänzt und mit einer Farbfassung nach historischem Vorbild konserviert werden.

Restaurierung Mainzer Schloss
Restaurierung Mainzer Schloss

Kriegerdenkmal von 1837 in Traunstein

Das gusseiserne Kriegerdenkmal in Traunstein musste wegen gravierender Schäden an der Innenkonstruktion abgebaut und in den Werkstätten Haber & Brandner in Regensburg grundlegend restauriert werden. Das Denkmal für die beim Russlandfeldzug Napoleons gefallenen Traunsteiner Soldaten zählt zu den frühesten bayrischen Kriegerdenkmälern aus Eisenguss. Es wurde in der königlichen Eisengießerei Maxhütte in Bergen gegossen, wie die Gießersignaturen an mehreren Teilen belegen. Die künstlerischen Vorbilder dieses Denkmals in Form eines Obelisken sind die von Karl Friedrich Schinkel nach dem Russlandfeldzug Napoleons 1812 entworfenen gusseisernen Denkmäler und der 1833 in Bronze gegossene Obelisk am Münchner Karolinenplatz. Bei der Restaurierung musste die Innenkonstruktion des Denkmals vollständig erneuert werden. Die Inschriften und die am Obelisken montierten Trophäen wurden blattvergoldet. Die Farbfassung wurde an Hand alter Photographien in Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege rekonstruiert. Am 8. November, kurz vor dem Volkstrauertag, konnte das Denkmal mit einem großen Autokran wieder auf seinen Steinsockel gesetzt werden.

Kriegerdenkmal Traunstein
Kriegerdenkmal Traunstein

Konservierungsarbeiten am Reiterstandbild Friedrich II. in Berlin Unter den Linden

Am 31. Mai 1851 wurde das monumentale Reiterstandbild Friedrichs des Großen, genannt der „Alte Fritz“ auf der Straße Unter den Linden in Berlin feierlich enthüllt. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs war seitens der politischen Führung der DDR die Beseitigung geplant, nur knapp entging das Bronzedenkmal dem Einschmelzen. Über 20 Jahre stand es dann im Park von Schloss Sanssouci, bevor es Ende der 80er Jahre wieder an seinen Standort zurückgeführt wurde.

Die Restauratoren mit dem Alten Fritz
Die Restauratoren mit dem Alten Fritz

Das Denkmal gilt als das Hauptwerk des Berliner Bildhauers Christian Daniel Rauch, nach dessen Entwurf die Bildhauer Albert Wolff, Gustav Bläser, Hugo Hagen, Carl Wolgast und weitere Kollegen die Modelle für den Bronzeguss erarbeiteten. Ähnlich wie die Quadriga auf dem Brandenburger Tor ist dieses Denkmal in das Programm zur Pflege und Wartung der Bronzedenkmäler in Berlin Mitte integriert. Unter anderem werden auch die Bronzestandbilder der Generäle Blücher, Gneisenau und York im Prinzessinnengarten, sowie die Bronzestatuen von Beuth, Schinkel und Thaer am Schinkelplatz regelmäßig inspiziert, gereinigt und konserviert. Im Mai 2011 haben die Metallrestauratoren der Berliner Werkstatt Haber & Brandner Im Rahmen dieses Wartungsplans eine umfassende Reinigung, Konservierung und Bestandskartierung des Reiterdenkmals Friedrichs des Großen vorgenommen.

Restaurierung des Bogenschützen: Bronze oder Galvanoplastik?

Im Schlosspark Potsdam Sanssouci steht unterhalb der Orangerie ein monumentaler Bogenschütze in Kupfertreibarbeit, um 1902 modelliert von dem Bildhauer Ernst Moritz Geyger. Eine kleinere Kopie ist im Ebertpark in Ludwigshafen vor einem Pavillon aufgestellt. Wegen Vandalismusschäden musste diese Statue restauriert werden. Zuerst war die Frage zu klären, ob diese Kopie in Bronze oder in der Technik der Hohlgalvanoplastik hergestellt wurde. Nach der Befunduntersuchung war klar, dass es eine Hohlgalvanoplastik ist.

Durch weitere Recherchen konnte auch die Provenienz ermittelt werden: Die „Galvanoplastische Kunstanstalt Geislingen-Steige“ (heute WMF) war um 1900 europaweit führend in der Herstellung solcher Bildwerke in dieser Technik. Die Metallrestauratoren von Haber & Brandner sind auf die Restaurierung und Konservierung von galvanoplastischen Denkmälern und Figuren spezialisiert.

Restaurierung des Bogenschützen
Restaurierung des Bogenschützen

Merseburger Fürstengruft wieder geöffnet

Mit einem Festakt ist Donnerstag 12.Mai 2011 im Merseburger Dom die Fürstengruft wiedereröffnet worden. Diese Fürstengruft gehört zu den bedeutendsten Grablegen in Mitteldeutschland. Mit dem Aussterben der wettinischen Linie Sachsen-Merseburg im Jahr 1738 war sie in Vergessenheit geraten und zeitweise vom Abbruch bedroht. Verschmutzung und Feuchtigkeit hatten an den 35 prächtigen Zinnsärgen und zwei Holzsärgen ihre Spuren hinterlassen. Darüber hinaus gab es mehrmals Einbrüche in die Gruft, bei denen die Särge stark beschädigt wurden.

Nun, nach zweijähriger Restaurierung in der Berliner Werkstatt von Haber & Brandner, sind diese wieder in die ebenfalls frisch sanierte Fürstengruft zurückgekehrt und können erstmals in kleinen angemeldeten Gruppenführungen besichtigt werden. Das Projekt wurde initiiert von den Vereinigten Domstiftern zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz und gefördert im KUR – Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder. Weitere Förderer: Hermann Reemtsma Stiftung und verschiedene Einzelspender.

Merseburger Fürstengruft wieder geöffnet
Merseburger Fürstengruft wieder geöffnet

Tritonen-Brücke im Schlosspark Sanssouci

Durch die alte Denkmalpflegetradition bei den preußischen Schlössern und Gärten hat sich im Schlosspark Sanssouci eine Eisengussbrücke des frühen 19. Jahrhunderts in nahezu unverändertem Originalzustand erhalten. Zu der industriegeschichtlichen Bedeutung der heute nur noch seltenen Gussbrückenkonstruktionen stellt die, nach den Verzierungen mit Meeresgöttern – Tritonenbrücke – genannte, Schlossbrücke einen wichtigen, seit der Erbauung im Jahr 1835 unveränderten Fixpunkt für die ursprüngliche landschaftliche Gestaltung des Schlossparterres dar. Die ausschließlich aus Eisengusselementen montierte Brücke war der erste dauerhafte Übergang an dieser zentralen Stelle im Schlosspark Sanssouci.

Tritonen-Brücke im Schlosspark Sanssouci
Tritonen-Brücke im Schlosspark Sanssouci

Als der Landschaftsarchitekt Lenné die ursprünglich am Parkgraben endende Gartenanlage nach Süden erweiterte, gab Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) seinem Architekten Ludwig Persius den Auftrag, hier eine gusseiserne Brücke zu errichten. In Begleitung der derzeitigen Bearbeitung sind die Bestandssicherung der historischen Substanz und die Analyse des historischen Befundes wichtigster Bestandteil der denkmalgerechten Erhaltung. Die Brücke wird derzeit in konzeptioneller, beratender und dokumentierender Zusammenarbeit mit Haber & Brandner demontiert, restauriert und anschließend originalgetreu wieder aufgebaut.

Restaurierungsprojekt Schloss Stolzenfels

Die im 13. Jahrhundert erbaute Burg Stolzenfels bei Koblenz wurde von Karl Friedrich Schinkel und Friedrich August Stüler zur Sommerresidenz für den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. umgebaut. Die Gestaltung im Stil der Neugotik entsprach dem Zeitgefühl der Romantik, sie wurde für zahlreiche weitere Restaurierungen von Burgen und Schlössern am Rhein zum Vorbild. Die Gartenanlage gestaltete Peter Joseph Lenné. Sie wurde im Kontext der Bundesgartenschau in Koblenz 2011 rekonstruiert. Die Restauratoren von Haber & Brandner haben im Schloss nahezu alle Objekte aus Metall bearbeitet.

Besonders hervorzuheben sind die gusseisernen Brunnen, die Rahmenkonstruktionen der historischen Fenster, die Laternen und der Baldachin über der Wohnung des Königs. Ein herausragendes Objekt ist der so genannte Adlerbrunnen. Er wurde 1842 nach Modell von Christian Daniel Rauch von der königlichen Eisengießerei Berlin gegossen und dem König zum Geschenk gemacht. Die Adlersäule musste für die Wiederaufstellung mit einer neuen Innenkonstruktion stabilisiert werden. Die Restaurierungsarbeiten konnten pünktlich zur Eröffnung der BUGA abgeschlossen werden.

Das Schloss und die Gartenanlage sind vom 15.04.2011 bis 16.10.2011 von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.

Restaurierungsprojekt Schloss Stolzenfels
Restaurierungsprojekt Schloss Stolzenfels

Berliner Werkstattleiter Peter Trappen im Unruhestand

Nach fast 17 Jahren Tätigkeit bei Haber & Brandner wurde am 11.4.2011 unser Berliner Werkstattleiter Peter Trappen in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Der gelernte Schlosser arbeitete nach seiner Ausbildung bei VEB Tiefbau 24 Jahre bei der Kunst- und Kupferschmiede Achim Kühn in Berlin. Dort entdeckte er das Kupferschmiedehandwerk für sich. Am 1.6.1994 begann er dann bei Haber & Brandner, zunächst in der Lehderstr. 42. Wenig später erhielt er die Leitung der Werkstätten, heute in der Lehderstr. 104/106 übertragen.

Peter Trappen
Peter Trappen

Sein Arbeitsschwerpunkt war neben Restaurierungsarbeiten an historischen Objekten aus Metall das figürliche Treiben in Kupfer nach Zeichnungen und Modellvorlagen. Er verfeinerte über die Jahre seine Techniken und gilt bis heute als absoluter Spezialist auf diesem Gebiet.

Mit unserem Werkstatt-Team restaurierte er unzählige Metallobjekte und schuf Figuren von monumentalen Maßen in Kupfertreibarbeit. „Der erhebenste Moment war die Einweihung des Fortunaportals in Potsdam“, erinnert er sich. Zwischen 2001 und 2002 hatte Peter Trappen die Turmzier „Fortuna“ und acht Voluten nach einem 1:1 Modell des Bildhauers Rudolf Böhm aus Kupferblech frei getrieben. Auch das Aufsetzen des im Jahre 2005 restaurierten und neu vergoldeten Rathausmannes aus Dresden gehört zu den Höhepunkten seines Arbeitslebens. „Langweilig wird mir jetzt nicht werden“, lacht er, dafür habe er zu viele Interessen, Hobbies und Freunde. Peter Trappen ist mit seiner fachlichen Kompetenz und seiner kameradschaftlich humorvollen Art zu einer Institution nicht nur in der Berliner Werkstätte selbst, sondern weit darüber hinaus auch in der Fachwelt geworden.

Wir wünschen Peter das Beste für die Zukunft, Schaffenskraft, Gesundheit und vertrauen darauf, dass er uns weiterhin mit Rat und Tat zur Seite steht!

Restaurierung von galvanoplastischen Grabfiguren und Denkmälern

Die Restaurierung und Konservierung von galvanoplastischen Grabfiguren ist ein Spezialgebiet der Metallrestaurierungswerkstätten Haber & Brandner. In der Zeit um 1900 bevölkerten zahlreiche Engel, Trauernde Genien und Christusfiguren aus Kupfergalvanoplastik die Friedhöfe Mitteleuropas. Nahezu alle stammen aus der Produktion der WMF in Geislingen / Steige. Sie sind meist als so genannte Kerngalvanoplastiken hergestellt. Sie enthalten unter der galvanisch aufgebrachten Kupferhaut einen Gipskern mit Eisenarmierungen, die teilweise stark korrodieren und die Figuren schädigen.

Nach gründlichen Recherchen und Forschungsprojekten haben unsere Restauratoren Methoden zur Stabilisierung und Konservierung entwickelt, die einen langfristigen Erhalt dieser Denkmäler sicherstellen. So konnten zahlreiche, teils schon stark geschädigte Galvanoplastiken vor dem endgültigen Verfall gerettet werden.

galvanoplastische Grabfiguren und Denkmäler
galvanoplastische Grabfiguren und Denkmäler

 

Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor wird gewartet

Seit 1794 bekrönt die Quadriga mit der Friedensgöttin Eirene als Wagenlenkerin das Brandenburger Tor. Kaum ein Denkmal hat eine bewegtere Geschichte: 1806 ließ Napoleon die Quadriga nach Paris bringen, 1814 kam sie nach der Niederlage Napoleons wieder im Triumph auf das Brandenburger Tor zurück. Während der Kämpfe um die Reichshauptstadt 1945 wurde die Quadriga fast vollständig zerstört. Erst 1958 wurde eine Kopie in Kupfertreibarbeit nach historischen Vorlagen wieder auf das Tor gesetzt. Seitdem steht die Quadriga mit dem Brandenburger Tor immer im Fokus der Öffentlichkeit. In der Silvesternacht 1989 wurde sie bei den Feierlichkeiten anlässlich des Mauerfalls heftig beschädigt und anschließend restauriert.

Quadriga auf dem Brandenburger Tor
Quadriga auf dem Brandenburger Tor

Im Oktober 2010 haben unsere Metallrestauratoren der Berliner Werkstatt Haber & Brandner eine umfassende Bestandsaufnahme mit Kartierung der Befunde im Auftrag der Senatsverwaltung in enger fachlicher Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt Berlin vorgenommen. Zudem wurden die Befestigungsmittel überprüft und Korrosionskrusten und Verschmutzungen abgenommen.

Die Quadriga ist in das Programm zur Pflege und Wartung der Bronzen in Berlin Mitte integriert. Im Rahmen dieses Wartungsplans werden auch die Bronzestandbilder der Generäle Blücher, Gneisenau und York im Prinzessinnengarten, das Reiterstandbild Friedrich II. Unter den Linden, der Freiherr vom Stein am Preußischen Landtag, die Standbilder des Generals von Zieten und des Fürsten Leopold I. von Anhalt – Dessau am Wilhelmplatz sowie die Bronzestatuen von Beuth, Schinkel und Thaer am Schinkelplatz regelmäßig inspiziert, gereinigt und konserviert.

In jährlichen Wartungsintervallen sorgen unsere Restauratoren dafür, dass diese Denkmäler langfristig erhalten bleiben. Eine spannende restauratorische Aufgabe, die bei der Quadriga zusätzlich mit einem phantastischen Blick über die Mitte Berlins belohnt wird.